Schiersteiner Hafen 15:15. Das Bier schmeckt und das Wetter sieht ganz gut aus. Ich wusste doch, dass diese Schlechtwettervorhersage nicht stimmt ![]()

Der Blick auf Eltville und rheinabwärts könnte aber doch auf leichte Schauerneigung hinweisen…

Ganz schön viele Muscheln am Rheinufer:

Na gut, dann doch lieber etwas zügiger über den schicken frisch asphaltierten Leinpfad Richtung Heimat düsen:

In Hattenheim fand gerade eine Veranstaltung zum Internationalen Tag der asiatischen Heil- und Bewegungskünste statt. Viele Leute haben sich zum Qi am Fluss zusammen gefunden. Alle waren so verinnerlicht und entspannt – da konnte es doch gar keinen Regen geben:

Gegen 16:05 war es doch schon etwas dunkel und es wurde das letzte mal tieeeeef ausgeatmet. Die Sprecherin sagte: „Falls jemand meint, dass es anfangen könnte zu regnen – gleich hier neben können Sie einen Schirm gegen 5 Euro Pfand ausleihen. Es geht etwas später weiter.“
Dann machte der coole Trommler zu dem Tai Chi-Vortänzer noch eine lässige Bemerkung: „Jesus hat auch bei schlechtem Wetter gepredigt.“ oder so ähnlich.

16:07: ein astreines Unwetter mit Sturm, Blitz, Donner und Starkregen mischt die Szenerie auf. Zelte flogen umher (eins hat den Trommler beinahe am Kopf getroffen), das Trommel-Ensemble wurde von der Bühne geweht und alle rannten hecktisch durch die Gegend. Die Tiefenentspannung war im wahrsten Sinne des Wortes wie weg geblasen:

16:10: konnten die Gäste die seitlichen Zelte vor dem Sturm retten, indem sie sich alle an die Zeltstangen hängten. Das hätte sich 5 Minuten früher beim transzendenten ausatmen auch noch keiner so vorgestellt:

Ich fand es auch etwas ungemütlich und brachte meine nicht wasserdichte Kamera in einer nahe gelegenen Unterführung in Sicherheit.
Es kam gut 20 Minuten reichlich Wasser vom Himmel. Auf dem Heimweg gab es in den Weinbergen viele Sturzbäche und riesige Pfützen zu durchqueren.

Kurz vor Johannisberg fuhr ich an einer jungen Frau vorbei, die ganz lässig und doch zügig ihr altes Tourenrad die Steigung hoch bewegte. Sie sah zu mir hinüber, lächelte frühlingsfrisch und entspannt und sagte „Grüß Gott“.
Und die Moral von der Geschicht? Entspannung gibts auch ohne Tai Chi Qi Gong. Und extra lässige Jesus-Sprüche spart man sich vielleicht doch besser ![]()

Gegen Abend kommt endlich die Sonne durch und ich halte ein kleines Schläfchen neben dem Apfelbaum:

Diese Strauchrose blüht schon das ganze Jahr so prächtig. Ich kann mich noch erinnern, wie sie von einer lieben Besucherin und meiner Holden 



Auf dem Rückweg habe ich die "Gegend" unterhalb des Waltrandes fotografiert. Immerhin ist es ja nicht so einfach ein Landschaftsbild im Rheingau zu machen, auf dem keine Weinberge zu sehen sind:
Obwohl ich nur meine kleine Canon Ixus 220 HS dabei hatte, sind die Bilder ganz gut geworden. Die Kamera verfügt sogar über eine sehr brauchbare Panorama-Hilfsfunktion. Das Panorama selbst habe ich dann am Rechner mit Panorama Studio erzeugt und mit dem Programm JPG Illuminator etwas nachbearbeitet. Nur mal so zur Info.






Der Weinberg ist von einer fast 3 Kilometer langen hohen Mauer umgeben, die 1767 gegen Traubendiebe und Wildfraß erbaut wurde und auch einen positiven Einfluß auf das Mikroklima hat. Auf einer Infotafel nahe der Mauer ist unter anderem das hier zu lesen:





So, genug Kultur und Heimatforschung.







Die ausgesetzten Sichtlinge sind nicht so froh über das saubere Wasser und den hellen Glasfieberboden und versecken sich so gut es geht zwischen den Seerosenkörben.